Fortschritte und Hindernisse

Reise nach Senya Breku

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Jehuda-Familie,

im Frühjahr 2022 habe ich eine Reise nach Ghana unternommen, um mich vor Ort über die Verwendung der Spendenmittel und den Fortschritt der Baustelle zu informieren. Die Reisekosten wurden nicht durch Spenden finanziert. Neben der Projektüberwachung diente diese Reise vor allem dazu, bereits vor der Fertigstellung des Gebäudes relevante Anträge und Unterlagen bei den Behörden einzureichen, um einen reibungslosen Ablauf des Projekts zu gewährleisten. Entladen der Holzplatten

Zusammen mit einem befreundeten Pastor, der auch Wirtschaftsprüfer ist, erhielt ich die Gelegenheit, bei der Kontrolle der bisher durchgeführten Bauarbeiten mitzuwirken und im Anschluss alle Ausgabenbelege zu überprüfen, die der Bauleiter für das Projekt ausgestellt hatte. Wir konnten uns zweifelsfrei von der vorbildlichen Buchhaltung und der korrekten Verwaltung der Spendenmittel überzeugen, die wir hauptsächlich aus Deutschland nach Ghana überwiesen haben. Ich habe mich beim ghanaischen Vorstand und beim Bauteam im Namen unserer Teammitglieder und Unterstützer in Deutschland herzlich bedankt. Holzverschalung

Der Fortschritt der Baustelle

Die Holzverschalungen für das Gießen der Zwischendecke und der beiden Außentreppen zum ersten Stock wurden sowohl durch Teleskopstützen aus Metall als auch durch Bambusstangen abgestützt. Weil der erste Stock auch einen großen Gemeinschaftsraum beherbergen soll, ist die Bewehrung der Zwischendecke mit vielen stabilen Streben und Gittern aus Baustahl versehen worden. Diese wurden durch unzählige Drahtschlaufen fixiert. Danach konnten die Decke und die Treppen mit Beton ausgegossen werden.

Im Vorfeld hatten wir mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, da die vorbereitenden Holzarbeiten durch einen schweren Seesturm aus dem Golf von Guinea schwer beschädigt wurden und größtenteils ersetzt werden mussten. Ich bin sehr dankbar, dass die Zwischendecke und die Außentreppen trotzdem noch vor Beginn der Regenzeit fertiggestellt werden konnten.

Coronapandemie und Inflation

Die globalen Verwerfungen durch die Coronapandemie und die hohe Inflation haben auch den Fortschritt des Projekts stark beeinflusst.

In Deutschland sind unsere jährlichen Weihnachts- und Gospelkonzerte eine große Hilfe bei der Beschaffung von Mitteln, aber aufgrund der Covid-19-Beschränkungen waren wir in den letzten zwei Jahren nicht in der Lage, diese Konzerte zu organisieren. Dies hat den Umfang der Spendengelder, die wir nach Ghana überweisen konnten, leider sehr reduziert. Stahlbewehrung

Die jährliche Inflationsrate in Ghana ist 15 Monate in Folge gestiegen und erreicht den höchsten Stand seit 2003. Damit sind auch die Kosten für Material wie z.B. Baustahl und Holz in die Höhe geschnellt. Im Juli 2022 lag die Inflationsrate gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bei 31,7%, im August waren es bereits 33,9%. Die ghanaische Regierung befindet sich in Kreditverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), um die wirtschaftliche Not zu lindern.

Für den Bereich der Lebensmittel ist die Teuerungsrate in der Zentralregion, der Verwaltungseinheit unseres Projektstandorts, im August gegenüber dem Vorjahr um fast 44% gestiegen. Diese Entwicklung stellt die Bevölkerung vor enorme Probleme. Besonders dramatisch ist die Lage für Menschen, die von der Hand in den Mund leben müssen. Bisher war das kostenlose Schulessen für viele arme Familien noch ein Anreiz, ihre Kinder zur Schule zu schicken, statt sie arbeiten zu lassen. Mittlerweile weigern sich jedoch viele Caterer, die Schulen zu den bisherigen Bedingungen weiter zu versorgen. Man schätzt, dass durch ihren Streik ca. 4 Mio. Kinder kein Schulessen mehr erhalten. Zwischendecke

So sehr die Entwicklung in Ghana den Fortschritt unseres Projekts behindert, zeigt sie jedoch auch auf dramatische Weise, wie notwendig die Erreichung unserer Projektziele geworden ist. Deshalb möchte ich zum Schluss noch einmal an Euch appellieren: Bitte unterstützt unser Projekt mit einer Spende!

Euer Jehuda-Projekt-Team

Unterschrift

Pastor Dr. Charles Donkor, Vorsitzender der Internationalen Afrikanischen Mission